Monday, August 22

Deutsche Sprache, schwere Sprache .... oder besser Österreichisch?!?


Es ist so, dass für mich als Ausländerin manche Wörter auf Deutsch einfach "seltsam" klingen. Oft sehe ich andere Zusammenhänge, die die Muttersprachigen nicht wirklich nachvollziehen können.

Vor einigen Jahren bezeichnete ich fröhlich die Gäste von einen gemütlichen Dinner bei uns als "unsere Mitesser" denn schlussendlich alle saßen bei uns am Tisch und aßen MIT uns gemeinsam.
Dass die Frauen in der Runde ihres Schönheitsideal gefährdet sahen, könnte ich nur erst spät in der Nacht erfahren, als mein Mann mich erklärte, unsere Freunde waren keine unappetitlichen Hautunreinheiten, sondern eher wohl erwünschte Tischgäste.

Genau so kritisch wird im Sommer für mich das gemeine Spiel der Umlaute.
Im  Mai muss ich mich wieder die schwer gebauten Eselsbrücke ins Gedächtnis rufen, wo ein paar virtuellen aber durchaus richtig platzierten „Wassertröpfen“ aus einem homosexuellen Sommer (schwul) eine dunstige Angelegenheit (schwül) machen .

Und dass ich besorgt meine Knoten in der Schildkröte untersuchet haben wollte, war vor kurzem auch Grund zur größten Heiterkeit in der nuklearmedizinischen Abteilung eines Wiener Krankenhauses.

Aber vorige Woche musste ich einfach stehen bleiben und überlegen, was wohl einen zivilisierten Volk  - wie die Österreicher sind  - bewegen kann, sowas plakativ zu kommunizieren.

Ich befand mich in der Handelskammer Wien und wollte nur ein paar Unterlagen zur weiteren Verarbeitung deponieren.
Die Dame an der Info-Schalter weiste mich kurzbündig auf einer suspekte EINlaufstelle hin, wobei mein Großhirn automatisch das irreführende Wort ins ANlaufstelle korrigierte – de facto suchte ich einen Stelle wo man ansteuert, um etwas erledigt zu bekommen, oder?

Aber siehe da, im ersten Stock nach dem Lift, groß stand den Irrtum an die Wand plakatiert.
Es mag vielleicht daran liegen, dass ich das Wort EINLAUF mit den zwei Geburten meiner Kindern in Zusammenhang bringe und dass die bildliche Darstellung mittels Pfeil auf dem Wegweiser auch ganz genaue Erinnerrungen der Prozedur in mich hervorruft.
Ich konnte nicht weiter, musste immer wieder denken, was für einen undankbaren Job diese Beamtin absolvieren muss, und ob sie dafür lohntechnisch  mindestens gut bezahlten Auflagen auch anerkannt bekommt.

Dank Google weiß ich heute, dass leider nur hier in Österreich die Behörde so einer intimen Beziehung mit den Bürger anstreben und freue mich noch ein bisschen mehr, dass diesmal gar nicht weh getan hat!


7 comments:

Leckeres für Mensch und Katze - Goodies for a pleasant life said...

lol :)))) Klasse!

Tagpflückerin said...

Herrlich!
lg Tagpflückerin

... Bimbi said...

Das ist ja wohl der Hammer!! Bin auch nicht von Oesterreich und musste mal nachschauen was es damit auf sich hat.

Bimbi x

Streuterklamotte said...

Zuuuu schön, Deine Geschichte!! Auch für mich als "Nichtösterreicherin"!

Danke für das Schmunzeln in meinem Gesicht!!

Liebe Grüße,
Sabine

Sabrina, stoffig und bunterkunt said...

*köstlich* kann ich da nur sagen....

Dagmar said...

Ja, ja so sind wir!
Und im Italienischen gibt es keine derartigen Stilblüten?

Dagmar said...

Ja, ja so sind wir!
Und im Italienischen gibt es keine derartigen Stilblüten?